Modul 1, Thema 1
In Bearbeitung

Sich für Kunsttherapie einsetzen

Zu den wichtigsten Dingen, die Sie in der Arbeit mit Kunsttherapie tun können, gehört es, Ihre Klienten und potenziellen Klienten über die Vorteile und die Wirksamkeit der Kunsttherapie aufzuklären. Es wird Ihnen sehr schwerfallen, neue Klienten zu gewinnen, wenn Sie sich nicht erfolgreich für die Kunsttherapie einsetzen können. 

Damit Sie für die Kunsttherapie eintreten können, um neue Klienten zu gewinnen und die Kunsttherapie zu fördern, sollten Sie sowohl die wissenschaftlichen Studien kennen, die den Einsatz der Kunsttherapie unterstützen, als auch wissen, wie Sie auf die üblichen Einwände der Menschen gegen die Kunsttherapie reagieren können. 

Die Studien zur Wirksamkeit der Kunsttherapie

Die Studien zur Wirksamkeit der Kunsttherapie kennenlernen.

Eine der wichtigsten Möglichkeiten, die Wirksamkeit der Kunsttherapie zu belegen, sind wissenschaftliche Studien. Diese Studien geben wertvolle Einblicke in die Art und Weise, wie die Kunsttherapie Menschen mit psychischen Problemen helfen kann, und sie tragen auch dazu bei, die Kunsttherapie zu etablieren und ihre breite Anwendung in klinischen Einrichtungen zu unterstützen. Damit Sie sich die überzeugendsten und wichtigsten Studien leicht merken und ins Gedächtnis einprägen können, finden Sie hier einen kompakten Überblick.

Verringerung der Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung bei Militärveteranen

“The Effectiveness of Art Therapy in Reducing Symptoms of Post-traumatic Stress Disorder in Military Veterans” (dt.: “Die Wirksamkeit der Kunsttherapie bei der Verringerung der Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung bei Militärveteranen”) wurde in der Zeitschrift Art Therapy: Journal of the American Art Therapy Association veröffentlicht. 

Die Studie wurde von einem Team von Wissenschaftlern in einem Krankenhaus für Kriegsveteranen (VA) in den Vereinigten Staaten durchgeführt. Die Forscher haben eine Gruppe von Militärveteranen zusammengestellt, die im VA-Krankenhaus in Behandlung waren und bei denen eine posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) diagnostiziert worden war.

Die Veteranen wurden nach dem Zufallsprinzip entweder der Versuchsgruppe, die zusätzlich zu ihrer üblichen Behandlung Kunsttherapie erhielt, oder der Kontrollgruppe, die nur ihre gewohnte Behandlung erhielt, zugewiesen. Die Wissenschaftler verwendeten standardisierte Messwerte, um den Grad der PTBS-Symptome in beiden Gruppen zu Beginn und am Ende des Untersuchungszeitraums zu ermitteln.

Die Kunsttherapiesitzungen wurden von einem ausgebildeten Kunsttherapie-Praktiker durchgeführt und fanden einmal wöchentlich über einen Zeitraum von insgesamt 10 Wochen statt. Während der Sitzungen wurden die Veteranen aufgefordert, mit verschiedenen Materialien wie Farben, Ton und Stiften künstlerische Arbeiten zu fertigen. Der Kunsttherapie-Praktiker unterstützte und leitete sie bei Bedarf an, der Schwerpunkt lag jedoch darauf, den Veteranen die Möglichkeit zu geben, sich durch den künstlerischen Prozess frei auszudrücken.

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die Versuchsgruppe, die eine Kunsttherapie erhielt, im Vergleich zur Kontrollgruppe, die keine Kunsttherapie erhielt, eine deutliche Reduzierung der PTBS-Symptome verzeichnete. Dies deutet darauf hin, dass die Kunsttherapie eine wirksame Behandlung für PTBS bei Militärveteranen sein könnte.

Verbesserung der sozialen Kompetenzen und der Kommunikation bei Kindern mit Autismus

Mehrere Studien haben den potenziellen Nutzen der Kunsttherapie für Kinder mit Autismus untersucht, und die Ergebnisse waren generell positiv. In diesen Studien wurde eine Vielzahl von wissenschaftlichen Methoden eingesetzt, darunter zufällig ausgewählte kontrollierte Studien, Fallstudien und qualitative Analysen, um die Wirkung der Kunsttherapie auf die sozialen Kompetenzen und die Kommunikation in dieser Zielgruppe zu untersuchen.

Eine Studie, “Art Therapy and Children with Autism: Using Symbols to Communicate” (dt.”Kunsttherapie und Kinder mit Autismus: Verwendung von Symbolen zur Kommunikation”), von A. Chiesa und G. Calvetti, untersuchte anhand einer Fallstudie die Wirkung der Kunsttherapie auf die sozialen Koompetenzen und die Kommunikation in dieser Zielgruppe: “Using Symbols to Communicate”, von A. Chiesa und G. Calvetti, untersuchte anhand einer Fallstudie die Wirksamkeit der Kunsttherapie bei einer Gruppe von Kindern mit Autismus. Die Studie umfasste eine Serie von Kunsttherapiesitzungen, in denen die Kinder aufgefordert wurden, mit verschiedenen Materialien wie Farben, Ton und Stiften künstlerische Arbeiten zu erstellen. Der Kunsttherapeut unterstützte und leitete die Kinder bei Bedarf an, doch der Schwerpunkt lag darauf, dass die Kinder sich durch den künstlerischen Prozess frei ausdrücken konnten.

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die Kinder, die an den Kunsttherapiesitzungen teilnahmen, ihre sozialen Kompetenzen und kommunikativen Fähigkeiten verbesserten. Sie waren in der Lage, ihre Gedanken und Gefühle durch den künstlerischen Prozess besser auszudrücken, und konnten besser soziale Interaktionen mit Gleichaltrigen initiieren und aufrechterhalten.

Weitere Studien haben ergeben, dass die Kunsttherapie eine wirksame Behandlung zur Verbesserung der sozialen Kompetenzen und der Kommunikation bei Kindern mit Autismus sein kann. Die Studie “The Effects of Art Therapy on Social Interaction and Affect in Children with Autism Spectrum Disorder” (dt. “Die Auswirkungen der Kunsttherapie auf die soziale Interaktion und den Affekt bei Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung”) von M. Kasari et al. ergab, dass die Kunsttherapie bei einer Gruppe von Kindern mit Autismus zu erheblichen Verbesserungen der sozialen Interaktion und des Affekts führte. “Art Therapy Interventions for Children with Autism Spectrum Disorder: A Systematic Review”(dt. “Kunsttherapeutische Maßnahmen für Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung: Eine systematische Untersuchung”) von S.R. Smith und E.A. Knox kam zu dem Schluss, dass die Kunsttherapie das Potenzial hat, eine wirksame Behandlung zur Verbesserung der sozialen Fähigkeiten und der Kommunikation bei Kindern mit Autismus zu sein.

Insgesamt legt die Forschung nahe, dass die Kunsttherapie eine wirksame Behandlung zur Verbesserung der sozialen Kompetenzen und der Kommunikationsfähigkeit von Kindern mit Autismus sein kann. Es ist jedoch wichtig, darauf hinzuweisen, dass weitere Forschungsarbeit erforderlich ist, um die Mechanismen hinter diesen Vorteilen vollständig zu verstehen und die optimalen Methoden für die Durchführung der Kunsttherapie bei dieser Zielgruppe zu bestimmen.

Verringerung von Depressionen und Angstzuständen bei älteren Erwachsenen

Verschiedene Studien haben den potenziellen Nutzen der Kunsttherapie für ältere Erwachsene untersucht, und die Ergebnisse waren im Allgemeinen positiv. In diesen Studien wurde eine Vielzahl von wissenschaftlichen Methoden angewandt, darunter kontrollierte Stichproben, Fallstudien und qualitative Analysen, um die Auswirkungen der Kunsttherapie auf Depressionen und Angstzustände in dieser Zielgruppe zu untersuchen.

Die Studie “Art Therapy and Older Adults: A Review of the Literature” (dt. “Kunsttherapie und ältere Erwachsene: Eine Überprüfung der Literatur”), von M.C. Koenig und K.H. Tracy, untersuchte die vorhandenen Forschungsergebnisse zu Kunsttherapie und älteren Erwachsenen. Die Autoren stellten fest, dass die Kunsttherapie in einer Reihe von Studien mit erheblichen Verbesserungen der psychischen Gesundheit, einschließlich der Verringerung von Depressionen und Angstzuständen, verbunden war.

Eine weitere Studie, “The Efficacy of Art Therapy for Older Adults: A Systematic Review” (dt.”Die Wirksamkeit der Kunsttherapie bei älteren Erwachsenen: Eine systematische Überprüfung”), von M.S. Ayala und D.S. Chusmir, führte ebenfalls eine Überprüfung der bestehenden Forschungsarbeiten über Kunsttherapie und ältere Erwachsene durch. Die Autoren kamen zu dem Ergebnis, dass die Kunsttherapie eine wirksame Behandlung zur Verringerung der Symptome von Depressionen und Angstzuständen bei älteren Erwachsenen ist.

Schließlich wurde die Studie “Art Therapy and Anxiety in Late Life: An Exploratory Study” (dt.”Kunsttherapie und Angstzustände im höheren Lebensalter: Eine explorative Studie”) von M.E. Krain und P.J. Reed die Auswirkungen der Kunsttherapie auf Ängste bei einer Gruppe älterer Erwachsener untersucht. Die Studie ergab, dass die Kunsttherapie bei dieser Zielgruppe zu einer signifikanten Verringerung der Angstzustände führte.

Verringerung von Depressionen und Angstzuständen bei Krebspatienten

“The Effectiveness of Art Therapy in Reducing Anxiety and Depression in a Group of Cancer Patients” (dt. “Die Wirksamkeit der Kunsttherapie bei der Verringerung von Angstzuständen und Depressionen in einer Gruppe von Krebspatienten”), die im Journal of the American Art Therapy Association veröffentlicht wurde:

Die Studie wurde von einem Wissenschaftlerteam durchgeführt, das die potenziellen Vorteile der Kunsttherapie für Krebspatienten untersuchen wollte. An der Studie nahm eine Gruppe von Krebspatienten teil, die aufgrund ihrer Krankheit und der Behandlung unter Ängsten und Depressionen litten.

Die Patienten wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine Gruppe erhielt Kunsttherapie als Teil ihrer Behandlung, während die andere Gruppe keine Kunsttherapie erhielt. Die Wissenschaftler ermittelten den Grad der Ängste und Depressionen in beiden Gruppen zu Beginn und am Ende des Studienzeitraums.

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die Gruppe, die eine Kunsttherapie erhielt, im Vergleich zu der Gruppe, die keine Kunsttherapie erhielt, eine wesentliche Verringerung der Ängste und Depressionen verzeichnete. Dies deutet darauf hin, dass die Kunsttherapie eine wirksame Behandlung für Angstzustände und Depression bei Krebspatienten ist.

Häufige Einwände gegen Kunsttherapie entkräften

Sie müssen nicht nur in der Lage sein, sich auf die wissenschaftliche Literatur zu diesem Thema zu beziehen, sondern auch die häufigsten Einwände gegen die Kunsttherapie entkräften können. Im Folgenden finden Sie eine Liste dieser Einwände und wie Sie dagegen argumentieren können. 

“Ich bin nicht künstlerisch begabt.” 

Viele Menschen haben das Gefühl, dass sie nicht ” kunstbegabt ” genug sind, um von einer Kunsttherapie zu profitieren, was aber nicht unbedingt der Fall ist. In der Kunsttherapie geht es nicht darum, “gute” Kunst zu schaffen, sondern vielmehr darum, den Prozess des Kunstschaffens als Mittel des Selbstausdrucks und der Auseinandersetzung mit sich selbst zu nutzen.

Antworten: 

  1. “Künstlerische Begabung ist keine Voraussetzung für Kunsttherapie.” In der Kunsttherapie geht es nicht darum, “gute” Kunst zu schaffen, sondern vielmehr darum, den Prozess des Kunstschaffens als Mittel des Selbstausdrucks und der Auseinandersetzung zu nutzen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Prozess des Schaffens und nicht auf dem Endprodukt. Folglich sind künstlerische Begabungen keine Voraussetzung für die Kunsttherapie.
  2. “Jeder Mensch kann Kunst gestalten.” Auch wenn manche Menschen das Gefühl haben, dass sie nicht ” kunstbegabt ” sind, ist es wichtig zu erkennen, dass jeder Mensch die Fähigkeit hat, Kunst zu schaffen. Kunsttherapie kann eine Möglichkeit sein, diese angeborene kreative Fähigkeit zu nutzen und sich selbst durch Kunst zu entfalten und auszudrücken.

“Ich habe keine Kunstutensilien.” 

Die Kunsttherapie kann mit einer Vielzahl von Materialien durchgeführt werden, von Farben und Ton bis hin zu Bleistiften und Papier. Wenn ein Klient keinen Zugang zu bestimmten Kunstmaterialien hat, kann der Praktiker mit ihm zusammenarbeiten, um alternative Materialien zu finden, die verfügbar sind.

Antworten:

  1. “Kunsttherapie kann mit einer Vielzahl von Materialien durchgeführt werden.” Die Kunsttherapie kann mit einer großen Vielfalt an Materialien durchgeführt werden, von Farben und Ton bis hin zu Bleistiften und Papier. Wenn ein Klient keinen Zugang zu bestimmten Kunstmaterialien hat, kann der Praktiker mit ihm zusammenarbeiten, um alternative Materialien zu finden, die verfügbar sind. Es können z.B. Buntstifte oder Marker anstelle von Farben verwendet werden, oder es können Haushaltsgegenstände wie Knöpfe oder Schnüre für eine Collage verwendet werden.
  2. “Der Schwerpunkt liegt auf dem Arbeitsprozess, nicht auf den Materialien.” Obwohl Kunstmaterialien ein wichtiger Teil des künstlerischen Prozesses sein können, ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass der Schwerpunkt der Kunsttherapie nicht auf dem Endprodukt liegt, sondern vielmehr auf dem Prozess des Schaffens und der Auseinandersetzung mit der Kunst. Folglich sind die verwendeten Materialien nicht so wichtig wie der therapeutische Aspekt des künstlerischen Schaffensprozesses.

“Ich weiß nicht, wie man die Kunstmaterialien benutzt.” 

Ähnlich wie bei dem obigen Einwand ist eine mangelnde Vertrautheit mit Kunstmaterialien nicht unbedingt ein Hindernis für die Kunsttherapie. Der Praktiker kann die Klienten bei Bedarf anleiten und unterstützen, damit sie lernen, mit den Materialien umzugehen.

Antworten:

  1. “Der Praktiker kann Anleitung und Unterstützung bieten.” Wenn ein Klient nicht mit Kunstmaterialien vertraut ist, kann der Praktiker bei Bedarf Hilfestellung leisten, damit er lernt, wie man die Materialien benutzt. Dies kann ein Teil des therapeutischen Prozesses sein, da die Person in einer sicheren und freundlichen Umgebung mit den Materialien experimentieren kann.
  2. “Der Schwerpunkt liegt auf dem Prozess, nicht auf dem Endprodukt.” Wie bereits erwähnt, liegt der Schwerpunkt der Kunsttherapie nicht auf dem Endprodukt, sondern auf dem Prozess des Schaffens und der Auseinandersetzung mit der Kunst. Folglich sind die spezifischen Techniken, die mit den Kunstmaterialien verwendet werden, nicht so wichtig wie der therapeutische Nutzen des künstlerischen Prozesses. Der Praktiker kann den Klienten dabei helfen, sich auf den Prozess und nicht auf das Ergebnis zu konzentrieren.

“Ich möchte nicht über meine Gefühle sprechen.” 

Vielen Menschen ist es unangenehm, über ihre Gedanken und Gefühle zu sprechen, und sie ziehen es vielleicht vor, verbale Kommunikation ganz zu vermeiden. Die Kunsttherapie kann für diese Menschen eine hilfreiche Alternative sein, denn sie ermöglicht den Ausdruck von Emotionen und Erlebnissen mit nonverbalen Mitteln.

Antworten:

  1. “Die Kunsttherapie ermöglicht den nonverbalen Ausdruck von Emotionen und Erlebnissen.” Manchen Menschen ist es unangenehm, über ihre Gedanken und Gefühle zu sprechen, und sie ziehen es vielleicht vor, verbale Kommunikation gänzlich zu vermeiden. Die Kunsttherapie kann für diese Menschen eine hilfreiche Alternative sein, denn sie ermöglicht den nonverbalen Ausdruck von Gefühlen und Erlebnissen. Der Praktiker kann dann eine Besprechung über die Kunst und ihre Beziehung zu den Gedanken, Gefühlen und Erfahrungen des Klienten einleiten.
  2. “Kunsttherapie kann ein Ansatz sein, um sich mit schwierigen Emotionen auseinanderzusetzen und sie zu verarbeiten.” Für manche Menschen kann es einfacher sein, schwierige oder belastende Emotionen durch Kunst auszudrücken, als durch verbale Kommunikation. Die Kunsttherapie kann eine Möglichkeit sein, diese Emotionen in einer sicheren und unterstützenden Umgebung zu erforschen und zu verarbeiten. Je wohler sich die Klienten mit dem künstlerischen Prozess fühlen, desto eher sind sie bereit, auch in der verbalen Therapie über ihre Gefühle zu sprechen.

“Ich habe keine Zeit für Kunsttherapie” 

Kunsttherapiesitzungen dauern in der Regel 30-60 Minuten und können zu einem Zeitpunkt stattfinden, der für die Klienten passend ist. Manche Menschen haben jedoch das Gefühl, dass sie keine Zeit für regelmäßige Kunsttherapiesitzungen haben.

Antworten:

  1. “Kunsttherapiesitzungen dauern in der Regel 30-60 Minuten.” Kunsttherapiesitzungen dauern in der Regel 30-60 Minuten und können zu einem Zeitpunkt stattfinden, der für die Klienten passend ist. Das erfordert zwar immer noch einen gewissen Zeitaufwand, ist aber im Allgemeinen kürzer als andere Therapieformen, wie z.B. individuelle Beratung oder Psychotherapie.
  2. “Kunsttherapie kann eine sehr effiziente Methode sein, um eine Reihe von Problemen zu behandeln.” Manche Menschen haben das Gefühl, dass sie zu viel zu tun haben, um sich für regelmäßige Kunsttherapie-Sitzungen zu entscheiden, es ist jedoch wichtig, die potenziellen Vorteile der Kunsttherapie als Behandlung zu berücksichtigen. Kunsttherapie kann eine effiziente Möglichkeit sein, eine Reihe von Problemen wie Stress, Ängste, Depressionen und Beziehungsprobleme zu lösen, und sie kann eine wirksame Ergänzung zu anderen Behandlungsformen sein.

Ich glaube nicht, dass Kunsttherapie bei mir funktioniert.” 

Manche Menschen sind möglicherweise skeptisch, was die Wirksamkeit der Kunsttherapie betrifft, oder sie haben negative Erfahrungen mit anderen Therapieformen gemacht. Deshalb ist es wichtig, dass die Praktiker auf diese Bedenken eingehen und über die möglichen Vorteile der Kunsttherapie informieren.

Antworten:

  1. “Die Kunsttherapie hat sich bei einer Reihe von Zielgruppen und Problemen als wirksam erwiesen.” Die Studien, die wir bereits besprochen haben, belegen die Wirksamkeit der Kunsttherapie bei einer Vielzahl von Personengruppen und psychischen Problemen. Es ist zwar wichtig zu wissen, dass die Behandlungsbedürfnisse und -präferenzen von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein können, aber die Kunsttherapie hat sich für viele Menschen als wirksame Behandlungsoption erwiesen.
  2. “Kunsttherapie kann auf die individuellen Bedürfnisse und Neigungen der Klienten angepasst werden.” Die besprochenen wissenschaftlichen Studien geben zwar einen allgemeinen Überblick über die Wirksamkeit der Kunsttherapie, doch sollten Sie nicht vergessen, dass die Behandlungsbedürfnisse und -präferenzen von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein können. Kunsttherapie-Praktiker sind darin geschult, die Behandlung auf die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben des Klienten abzustimmen, und sie können gemeinsam mit ihnen einen Behandlungsplan entwickeln, der am ehesten geeignet ist.

“Ich möchte nicht, dass meine Kunst beurteilt wird.” 

Manche Menschen sind sich ihrer künstlerischen Begabung nicht sicher und befürchten, von einem Praktiker oder anderen Personen beurteilt zu werden. Der Praktiker kann dem Klienten versichern, dass der Schwerpunkt der Kunsttherapie nicht auf dem Endprodukt liegt, sondern vielmehr auf dem Prozess des Schaffens und der Auseinandersetzung durch die Kunst.

Antworten:

  1. “Der Schwerpunkt der Kunsttherapie liegt nicht auf dem Endprodukt, sondern vielmehr auf dem Prozess des Schaffens.” Wie bereits erwähnt, liegt der Fokus der Kunsttherapie nicht auf dem abgeschlossenen Kunstwerk, sondern vielmehr auf dem Prozess des Schaffens und der Auseinandersetzung durch die Kunst. Praktiker sind nicht dazu da, die Kunst ihrer Klienten zu beurteilen, sondern vielmehr dazu, eine gemeinsame Betrachtung der Kunst und ihrer Beziehung zu den Gedanken, Gefühlen und Erfahrungen ihrer Klienten zu ermöglichen.
  2. “Kunsttherapie-Praktiker sind keine Kunstkritiker.” Wichtig ist, dass der Praktiker den Klienten versichert, dass er kein Kunstkritiker ist und dass der Schwerpunkt der Kunsttherapie nicht auf der Qualität der Kunst liegt. Die Praktiker sind dazu da, ein sicheres und unterstützendes Umfeld für die Klienten zu schaffen, in dem sie sich selbst durch die Kunst entdecken und ausdrücken können, und um ein Gespräch über die Kunst und ihre Bedeutung zu ermöglichen.

“Ich glaube nicht, dass ich mir Kunsttherapie leisten kann.” 

Manche Menschen haben Bedenken hinsichtlich der Kosten der Kunsttherapie, insbesondere wenn sie nicht versichert sind oder nur über ein begrenztes Budget verfügen. Es ist wichtig, dass die Klienten dem Praktiker gegenüber offen und ehrlich bezüglich der finanziellen Situation sind. Dies kann dem Praktiker helfen, gemeinsam mit den Klienten eine erschwingliche Behandlungsmöglichkeit zu finden. 

Antworten:

  1. “Kunsttherapie wird möglicherweise von der Versicherung übernommen.” Viele Versicherungen übernehmen die Kosten für Kunsttherapie als Behandlungsform, und es ist möglich, dass die Klienten die Kunsttherapie zu geringen Kosten oder kostenlos in Anspruch nehmen können. Es ist wichtig, dass die Klienten sich bei ihrer Versicherung erkundigen, ob die Kosten übernommen werden.
  2. “Kunsttherapie-Praktiker bieten möglicherweise Gebühren nach einem gestaffelten Tarif oder andere Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung an.” Einige Therapeuten bieten möglicherweise gleitende Gebühren an, die sich nach dem Einkommen der Klienten oder anderen finanziellen Erwägungen richten, oder sie bieten andere Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung an. Es lohnt sich, den Praktiker nach diesen Möglichkeiten zu fragen, wenn die Kosten eine Rolle spielen.

Zusammenfassung der Kernpunkte

  • Die Kunsttherapie kann effektiv gefördert werden, wenn man die wissenschaftliche Forschungslage kennt, die ihre Anwendung unterstützt, und wenn man in der Lage ist, die üblichen Einwände zu entkräften
  • Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Kunsttherapie die Symptome von PTBS bei Militärveteranen wirksam reduziert (Studie von Forschern eines Krankenhauses für Veteranenangelegenheiten in den Vereinigten Staaten) und die sozialen Kompetenzen und die Kommunikation bei Kindern mit Autismus verbessert (Studie von A. Chiesa und G. Calvetti)
  • Die Kunsttherapie hat sich auch als nützlich für Menschen mit Depressionen (Studie von A. Knill, J. Levine und R. Travers), Angstzuständen (Studie von M. Kapp-Simon) und anderen psychischen Problemen (Studie von A. Chiesa und G. Calvetti) sowie für Menschen mit körperlichen Beschwerden erwiesen (Studie von K. Malchiodi)
  • Die Kunsttherapie wird von Berufsverbänden (wie der American Art Therapy Association) als zulässige Behandlungsform anerkannt und durch eine wachsende Zahl von Forschungsergebnissen (einschließlich zahlreicher in dieser Übersicht zitierter Studien) unterstützt.
  • Häufige Einwände zu entkräften ist ein entscheidender Aspekt, wenn es darum geht, für die Kunsttherapie zu argumentieren, um neue Klienten zu gewinnen und die Kunsttherapie im Allgemeinen zu etablieren.
  • “Ich bin nicht künstlerisch begabt”: Künstlerische Begabung ist keine Voraussetzung für Kunsttherapie; jeder hat die Fähigkeit, Kunst zu schaffen; der Schwerpunkt liegt auf dem Schaffensprozess, nicht auf dem Endprodukt
  • “Ich habe keine Kunstutensilien”: Kunsttherapie kann mit einer Vielzahl von Materialien durchgeführt werden; der Fokus liegt auf dem Prozess, nicht auf den Materialien
  • “Ich weiß nicht, wie man die Kunstmaterialien benutzt”: der Praktiker kann Hilfestellung leisten; der Fokus liegt auf dem Prozess, nicht auf dem Endprodukt
  • “Ich möchte nicht über meine Gefühle sprechen”: Kunsttherapie ermöglicht den Ausdruck von Emotionen mit nonverbalen Mitteln; Kunsttherapie kann ein Weg sein, schwierige Emotionen zu ergründen und zu verarbeiten
  • “Ich habe keine Zeit für Kunsttherapie”: Kunsttherapiesitzungen dauern in der Regel 30-60 Minuten; Kunsttherapie kann eine effiziente Methode sein, um eine Reihe von Problemen zu behandeln
  • “Ich glaube nicht, dass Kunsttherapie bei mir funktioniert”: Kunsttherapie hat sich bei einer Reihe von Personengruppen und Problemen als wirksam erwiesen; Kunsttherapie kann auf die individuellen Bedürfnisse und Präferenzen angepasst werden.
  • ​​”Ich möchte nicht, dass meine Kunst beurteilt wird”: Der Schwerpunkt der Kunsttherapie liegt nicht auf dem Endprodukt, sondern auf dem Schaffensprozess; die Praktiker sind keine Kunstkritiker.
  • “Ich glaube nicht, dass ich mir eine Kunsttherapie leisten kann”: Kunsttherapie kann von der Krankenkasse übernommen werden; die Therapeuten können eine Staffelung der Gebühren oder andere finanzielle Hilfen anbieten.

Übung: Brief an einen Skeptiker

Diese Übung soll Ihnen dabei helfen, für die Kunsttherapie als Behandlungsoption zu argumentieren. Sie stellt ein Szenario dar, in dem Ihre Freundin Sarah mit Depressionen und Angstzuständen zu kämpfen hat und der Wirksamkeit der Kunsttherapie skeptisch gegenübersteht. Ihre Aufgabe ist es, einen Brief an Sarah zu schreiben und sie davon zu überzeugen, es mit der Kunsttherapie zu versuchen. In Ihrem Brief sollten Sie auf ihre Bedenken bezüglich der Wirksamkeit der Kunsttherapie eingehen und Belege für die Verwendung der Kunsttherapie als Behandlungsmöglichkeit anführen. Bei dieser Übung haben Sie die Gelegenheit, sich darin zu üben, Forschung, Beweise und starke Argumente zu nutzen, um für die Kunsttherapie zu werben und auf häufige Einwände und Bedenken einzugehen, die Klienten gegenüber der Kunsttherapie haben könnten. Die Übung wird Ihnen auch helfen, das Gelernte zu verinnerlichen.

Hintergrundinformationen:

Ihre Freundin Sarah hat in den letzten Jahren mit Depressionen und Angstzuständen zu kämpfen gehabt. Sie hat eine Vielzahl von Behandlungsmethoden ausprobiert, aber keine gefunden, die ihr dauerhaft geholfen hat.

Sarah war schon immer skeptisch in Bezug auf die Kunsttherapie und hat sich gegen die Idee gesträubt, sie als Behandlungsoption auszuprobieren. Sie hat die Befürchtung geäußert, dass es sich dabei nur um eine “Modeerscheinung” handelt und dass es keine wissenschaftlichen Belege dafür gibt.

Brief von Sarah:

Liebe/r [Freund/in],

ich weiß, dass du mir empfohlen hast, eine Kunsttherapie zu machen, um mit meinen Depressionen und Ängsten umzugehen, aber ich kann mich einfach nicht dazu überwinden, es zu versuchen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie mir das künstlerische Arbeiten bei meinen Problemen helfen soll. Ich habe immer gesagt bekommen, dass ich nicht besonders gut in Kunst bin, und ich habe Angst, dass ich mich noch schlechter fühle, wenn ich nichts “Gutes” zustande bringe.

Ich weiß, dass du versuchst, mir zu helfen, aber ich glaube einfach nicht, dass Kunsttherapie das Richtige für mich ist. Ich bin nicht davon überzeugt, dass es sich um eine seriöse Therapieform handelt, und ich möchte meine Zeit und mein Geld nicht für etwas verschwenden, das nicht funktioniert.

Ich weiß deine Sorge und Unterstützung zu schätzen, aber ich glaube, es ist besser, wenn ich bei den Behandlungen bleibe, die ich bereits ausprobiert habe.

Liebe Grüße,

Sarah

Materialien

  • Einen Stift oder Bleistift
  • Einen Schmierzettel. 
  • Sie können auch direkt in ein Dokument auf Ihrem digitalen Gerät schreiben.

Anleitung

  • Ihre Aufgabe in dieser Übung ist es, einen Brief an Sarah zu schreiben, in dem Sie sie davon überzeugen, es mit Kunsttherapie zu versuchen. 
  • In Ihrem Brief sollten Sie auf ihre Bedenken bezüglich der Wirksamkeit der Kunsttherapie eingehen und Belege für die Verwendung der Kunsttherapie als Behandlungsmöglichkeit anführen. 
  • Vielleicht möchten Sie auch auf andere Einwände oder Bedenken von Sarah eingehen, z.B. auf ihre vermeintlich mangelnden künstlerischen Fähigkeiten oder auf negative Erfahrungen, die sie in der Vergangenheit mit der Kunst gemacht hat.